Falconets Aus im Viertelfinale
Das allerletzte Aufgebot war dann noch nicht mehr in der Lage für eine kleine Sensation zu sorgen. Die Cologne Falconets verabschiedeten sich mit ihrer 10:46-Niederlage im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft bei den Crailsheim Hurricanes aus der Saison 2011 der erfolgreichsten seit Bestehen des Teams.
Die erste Playoffs-Teilnahme der Kölnerinnen stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Am Tag vor dem Spiel meldete sich mit Cornerback Laura Pfeffer die letzte reguläre Backfieldspielerin mit gesundheitlichen Problemen ab, so dass Defensive Coordinator Peter Schiefer gezwungen war, auf den Secondary-Positionen mit Spielerinnen zu experimentieren, die entweder als Rookie ihr allererstes Spiel bestritten oder zuvor nie in der Defense eingesetzt wurden.
Dies hatten die erfahrenen Hurricanes natürlich ziemlich schnell erkannt und rissen mit langen Pässen von Quarterback Gabi Duvinage immer wieder große Lücken in die improvisierte Verteidigung der Falconets, so dass es Ende des ersten Quarters bereits 16:0 für die Gastgeber stand.
Die Offense der Rheinländerinnen war in dieser Phase des Spiels noch nicht in der Lage für Entlastung zu sorgen, so dass die Hurricanes den Druck noch verstärken und bis zur Pause noch zwei weitere Touchdowns erzielen konnten. Einziges Highlight aus Sicht der Gäste bis zu diesem Zeitpunkt war der Fumble-Return während einer missglückten Conversion der Hurricanes, als Linebacker Annike Byl sich den rollenden Ball griff, über 99 Yards auf und davon sprintete und die ersten beiden Punkte dieser Partie für ihr Team erzielen konnte. Pausenstand somit 28:2.
Nach der Pause zeigten die Hurricanes dann anschaulich, dass sie nicht nur durch die Luft, sondern auch zu Fuß Punkte erzielen können, und bis kurz vor Ende des dritten Quarters zogen sie auf 40:2 davon. Bis dahin konnten die Falconets durch Umstellungen in der Offense, so wechselten sich beispielsweise die beiden National-Quarterbacks Anjouly Eyfferth und Bathseba Buczylowski nun ab. endlich erste Ausrufezeichen setzen und das Passspiel, das in der ersten Hälfte selten funktionierte, klappte nun endlich durch erfolgreiche Fänge von Nicola Fischer, Mira Herold und auch Bathseba Buczylowski.
Es war dann auch logische Folge, dass WR Mira Herold nach einem langen Pass von Anjouly Eyfferth den Ehren-Touchdown für die Gäste erzielen konnte, die sich dann aber nach weiteren schweren Verletzungen so brach sich OL Sarah Henke das Handgelenk endgültig in ihr Schicksal ergaben und im vierten Quarter noch einen letzten Touchdown hinnehmen mussten zum 46:10-Endstand.
Die Enttäuschung steht meinen Spielerinnen natürlich ins Gesicht geschrieben alle haben hier heute auf eine Überraschung gehofft, so Head Coach Hans-Peter Weber nach dem Spiel. Wenn wir aber ehrlich sind mehr war heute aufgrund unseres allerletzten Aufgebots gar nicht drin. Wir haben über die Saison so viele schwere Verletzungen zu beklagen gehabt, heute kamen noch drei hinzu, dass wir nie in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mit der gleichen Formation auf dem Platz stehen konnten. Die Spielerinnen sollten jetzt eine Nacht über ihre erste Enttäuschung schlafen und sich dann über ihre Saisonleistung freuen, die uns im Frühjahr sicher weder Freund noch Feind zugetraut haben.
Nach einem abschließenden Teammeeting Mitte nächster Woche geht es für das Team in die verdiente Saisonpause, während sich die Nationalspielerinnen Bathseba Buczylowski, Anjouly Eyfferth, Kira Kröger und Jeannine Weise mit Team Germany auf das Damen-Länderspiel gegen Finnland in München vorbereiten. Krönender Abschluss einer erfolgreichen Saison!
Crailsheim Hurricanes Cologne Falconets 46:10 (16:0, 12:2, 12:8, 6:0)
8: 0 Jeanette Beastoch, 80-yds.-Pass von Gabi Duvinage (Conversion Duvinage)
16: 0 Katharina Brzoza, 80-yds.-Pass von Gabi Duvinage (Conversion Duvinage)
22: 0 Gabi Duvinage, 15-yds.-Lauf
22: 2 Annike Byl, 99-yds.-Fumble Return bei der Conversion
28: 2 Jeanette Beastoch, 30-yds.-Pass
34: 2 Jana Steglich, 40-yds.-Lauf
40: 2 Jeanette Beastoch, 30-yds.-Pass von Gabi Duvinage
40: 10 Mira Herold, 60-yds.-Pass von Anjouly Eyfferth (Conversion Mira Herold)
46: 10 Katharina Brzoza, 10-yds.-Pass von Gabi Duvinage