Die letzten beiden Spiele waren die Gießen Golden Dragons Ladies oft auf vielen Positionen wegen Krankheit unterbesetzt und so auch wieder an diesem Sonntag. Trotz aller Bemühungen und Einsatzbereitschaft der Spieler:inen und Coaches, mussten sich die GGDL dieses Mal den gut vorbereiteten Rodgau Pioneers 10:0 geschlagen geben.
Als ob die GGDL von einem Fluch verfolgt würden, gab es wieder viele krankheitsbedingte kurzfristige Ausfälle, sodass viele Positionen sowohl in Offense auch Defense gerade so ausreichend besetzt werden konnten. Dabei mussten einige Spielerinnen positionsfremd eingesetzt werden oder angeschlagen ins Spiel gehen.
Der Gastgeber gewann zu Beginn den Coin-Toss und startete mit seiner Offense. Schnell zeigte sich, dass die Coaches der Pioneers in den letzten Wochen offensichtlich ihre Hausaufgaben gemacht hatten und es präsentierte sich eine andere Mannschaft, als noch zu Beginn der Saison.
Auch gab es in der Gießener Defense noch Abstimmungsfehler, da durch die kurzfristige Änderungen erstmalige mit einer 3er Defensive-Line gespielt wurde. So endete der erste Drive mit einem Fieldgoal zum 3:0 für die Pioneers.
Nun kam die Gießener Offense aufs Feld, bereit anzugreifen. Man hatte sich gut auf den Gegener vorbereitet, doch dieser zeigt nun eine veränderte Front, die nicht zu den zuvor beobachteten Szenarien passte. Trotzdem gelang es der Offense über das Feld zu marschieren bis kurz vor die Endzone. Leider schaffte die Offense trotz guter Chancen nicht, den Drive mit einem Touchdown abzuschließen und man musste das Feld wieder der Rodgauer Offense überlassen.
Die Abstimmung innerhalb der Defense der GGD funktionierte nun wesentlich effizienter und es gelang die Gegner in Schach zu halten und zunächst keine weiteren Punkte zuzulassen.
Doch die Offense der GGD kam auch im nachfolgenden Drive nicht recht von der Stelle und musste schnell wieder das Feld räumen.
Die Rodgauer Defense hat sehr gut die Gießener Offense gelesen und sorgte dafür, dass es schwierig war, passende Anspielstationen zu finden. Auch die Runnningbacks wurden sehr schnell gestoppt, sodass nur wenig Raumgewinn erzeugt werden konnte.
Die Defense der GGD hatte allerdings die Angriffsversuche der Rogauer nun auch im Griff und konnte diese ein ums andere Mal stoppen.
Doch schließlich unterlief den Dragons Offense beim zweiten Spielzug eines Drives ein Fumble auf der eigenen 20-Yard-Linie, den die Rodgauer erobern konnten. Aus dieser Feldposition gelang es dann auch der ansonsten starken Defense nicht mehr, den gegnerischen Touchdown zu verhindern
Die zweite Halbzeit war dann wieder von den jeweiligen Defenses bestimmt. Auch in der zweiten Spielhälfte hatte die Offense der GGD weiterhin Schwierigkeiten. Es gab gute Aktionen wie einen langen Lauf von 35 Yards von Runningback Jule Leonhardt, die Akzente setzten. Die Defense der Dragons hat der Offense ein ums andere Mal gute Ausgangspositionen beschert. Herausragend war hier eine Interception von Anne Lanz, die sie bis auf die gegnerische 40-Yard-Linie zurücktragen konnte. Doch für den ersehnten Touchdown reichte es einfach nicht. Zu viele kleine Abstimmungsfehler machten gute Drives irgendwann zu nichte.
Zwar konnten die Dragons in der zweiten Halbzeit weitere Punkte der Rodgauer verhindern, aber den Rückstand nicht mehr aufholen. Als verdiente Sieger mit 10:0 beendeten die Rodgau Pioneers das Spiel mit der Victor-Formation.
„Unsere Defense hat auf Grund der geringen Besetzung heute mehrfach umgestellt und konnten am Ende doch mit dem gewohnten Playbook am stärksten spielen. Spieler:innen haben auf Positionen geglänzt, wo sie eigentlich nicht spielen“, sagte Linebacker-Coach Jessica Schmidt zufrieden. „Obwohl die D-Line in den ersten Plays Einstellungsprobleme bei der erstmals eingesetzten 3er D-Line hatte, hat die D-Line nach kurzer Phase wieder top performt“, lobte DLine-Coach Alexander Backhaus seine Spieler:innen. „Rodgau war super eingestellt, hat auf Veränderungen in der Defense schnell und gut reagiert und ihre Offense gut umgestellt. Nichts desto trotz hat die Defense ein gutes Spiel abgeliefert und die gegnerische Offense größtenteils aus dem Spiel genommen.“
Headcoach Rolf Thielmann sieht die Dragons aber nicht chancenlos für die nächste Begegnung in fünf Wochen und glaubt an die Stärke des Teams: „Wir sind heute erneut mit einem stark dezimiert Kader angetreten. Da ist es leider normal, dass an der ein oder anderen Stelle Abstimmungsprobleme auftreten. Die haben dann dafür gesorgt, dass wir Punkte nicht gemacht haben bzw. nicht mehr verhindern konnten. Die Spielerinnen haben alles gegeben. Aber es hat nicht sollen sein. Jetzt geht es darum für das letzte Spiel noch einmal den kompletten Kader zu mobilisieren und Wiesbaden einen ordentlichen Kampf zu liefern.“
Die Gießen Golden Dragons Ladies sind angezählt, aber noch nicht bereit aufzugeben und werden kämpfen bis zum letzten Augenblick.
Das letzte reguläre Heimspiel der Gießen Golden Dragons Ladies findet am 01.09.2024 auf dem heimischen MTV-Platz statt. Zu Gast sind die Wiesbaden Phantoms Ladies. Kickoff ist um 11 Uhr.