Mitteilung von AFVD vom 24.09.2002

Berlin Adler Girls erneut erfolgreich

Zum insgesamt achten Mal sind die Berlin Adler Girls durch einen 28:20 Sieg über die Munich Cowboys Ladies am Samstag den 21. September im Münchner Dantestadion Deutscher Meister im Damenfootball geworden.

Die anwesenden rund 400 Zuschauer bekamen ein spannendes Spiel zu sehen, das in der Schlussphase an Dramatik kaum zu überbieten war und so eine Werbung für den Damenfootball in Deutschland darstellte.

Beide Mannschaften begannen mit viel Respekt voreinander, waren doch beide Teams in der bisherigen Saison ungeschlagen gewesen. Ein gegenseitiges Abtasten begann und schließlich waren es die Hausherren, die nach einem geblockten Punt Mitte des zweiten Viertels die 6-0 Führung markierten. So ging es auch in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeitpause waren es dann die Berlin Adler Girls, die mehr Druck machten, jedoch ohne zu Punkten zu kommen gegen eine gut eingestellte Münchner Verteidigung. Vor allem Adler Girls RB Susi Erdmann kam jetzt immer besser ins Spiel, auch wenn sie von der guten Münchner Verteidigung am punkten gehindert werden konnte. Somit musste das letzte Spielviertel die Entscheidung bringen und genau 10:38 Minuten vor Ende des letzten Viertels gelangten die Berlinerinnen durch einen Lauf von QB Martina Müller dann erstmals in die Endzone der Hausherren. Der Extrapunkt von Christina Busse war gut – 7:6 nun für den Rekordmeister. Dies erwischte die Munich Cowboys Ladies erst mal kalt und so gab man den Ball schnell wieder an die Berlinerinnen ab. Diese nutzten ihre zweite Luft und marschierten über das ganze Feld, um letztendlich das 14-6 durch einen Pass von QB Martina Müller auf TE Kathrin Hinkelmann (Extrapunkt Christina Busse)zu markieren.

Während einige Zuschauer auf den Rängen dies schon als Vorentscheidung sahen, so sahen die Munich Cowboys Ladies dies nicht so und fingen noch einmal richtig an zu kämpfen. Zug um Zug machten sie Yards gut und mit unter einer Minute zu spielen stand der Angriff um RB Niki Greil und QB Sabine Gotsch in der Berliner Endzone – nur noch 14-12. Die anschließende 2-Point Conversion war gut und so musste die Verlängerung entscheiden.
Diese wurde nach den NCAA Regeln gespielt, wobei beide Teams die Chance bekommen zu punkten und die Angriffsserien an der gegnerischen 25 Yard Linie losgehen. Die Munich Cowboys Ladies erhielten den Ball zuerst und schon im ersten Spielzug lief Cowboys Ladies RB Niki Greil aus 25 Yards in die Endzone. Der Extrapunkt ging leider daneben, doch war Berlin nun unter Zugzwang ebenfalls einen Touchdown erzielen zu müssen. Doch die Münchner Verteidigung stand gut und so musste man einen vierten Versuch ausspielen mit dem Rücken schon an der Wand. Doch jetzt im vierten Versuch setzten die Berlinerinnen alles auf eine Karte und RB Susi Erdmann glich nach einem 25 Yard Pass von QB Martina Müller zum 20-20 aus. Jetzt brauchte man nur noch den Extrapunkt erzielen und das Spiel wäre gewonnen gewesen. Doch auch hier hatte man Pech und so ging der Versuch daneben. Schlimmer noch: man kassierte eine Strafe, da 12 Spielerinnen auf dem Feld standen. „Da haben wir Coaches den Mädels das Leben noch zusätzlich schwer gemacht“, scherzte ein erleichtert wirkender Adler Girls Head Coach Wanja Müller nach dem Spiel.

Nun mussten die Berlinerinnen den Anfang machen und man erzielte schnell Raumgewinn. Von der 1 Yard Linie konnte schließlich Allrounderin Christina Busse, die auf zahlreichen Positionen zu sehen war, den Touchdown erzielen – 26-20 Berlin. Nun wurde auch noch eine 2-Point Conversion angesagt, die Berlin Adler Girls RB Susi Erdman souverän verwandelte. Die Münchnerinnen bekamen noch eine Chance zum Ausgleich, doch dann war es Adler Girls DB Jana Bilz, die einen Pass von Cowboys Ladies QB Sabine Gotsch auf WR Franziska Luhn abfing und so für die Entscheidung sorgte.

Nach dem Schlusspfiff war der Jubel auf Seiten der Berlinerinnen groß und mit Freude nahm man den Meisterpokal entgegen. „Durch Fehler in der Verteidigung haben wir München in Führung gehen lassen, was zu diesem Zeitpunkt verdient war. München war durch gutes Coaching auf uns eingestimmt, wodurch wir bis zur Halbzeit nicht viel bewegen konnten. In der 2. Halbzeit haben wir einige Umstellungen vorgenommen und variabler gespielt, was sich auch gleich positiv auswirkte. Im 4. Viertel haben wir dann endlich gepunktet, und sind kurz vor Ende mit 14:6 in Führung gegangen. Durch wiederholte Fehler in der Verteidigung haben wir dann doch noch den Ausgleich zugelassen. Die Verlängerung verlief dann ähnlich wie das Spiel. Unsere Defense hat wieder durch einen Fehler die schnelle Führung der Münchner zugelassen und unser Angriff kam nicht ins Rollen. Erst im 4. Versuch haben wir dann den rettenden Ausgleich geschafft, was München sicherlich geschockt hat. Dann hat unsere Offense souverän in 2 Spielzügen gepunktet und die Defense hat die gegnerische Offense stoppen können. Ein Lob an die Cowboys, die uns seit Jahren den besten Football geboten haben. Es war ein Mannschaftssieg zu dem jeder beigetragen hat“, analysiert Head Coach Wanja Müller. Weiterhin wurde auch Adler Girls RB Susi Erdmann verdienter Maßen mit der Trophäe des wertvollsten Spielers des Ladies Bowl XI ausgezeichnet.

„Wir können uns auch bei den extra angereisten Rüsselsheimerinnen bedanken, denn sie haben uns unermüdlich angefeuert und uns so motiviert noch mehr zu geben. Ich denke das hat uns echt geholfen“, so DL Kathia Schulz und einige Teamkolleginnen nach dem Spiel.

(Quelle Marc Schüler)