Kanada und Deutschland liefern sich einen harten Kampf
1. Juli 2010 Stockholm, Stadion ZinkensdammKanada Deutschland 20:12 (0:0/14:6/6:0/0:6)
Deutschland unterliegt Kanada im seinem letzten Gruppenspiel der WM knapp mit 20:12. Am Ende machten die Fehler den Unterschied zwischen zwei Teams auf Augenhöhe. Vier Ballverluste waren am Ende zu viel. Deutschland spielt nun am Samstag um Platz 3 gegen den Verlierer aus dem Spiel USA-Finnland.
Vor dem Spiel war das Ziel klar. Deutschland muss das kraftvolle Laufspiel der Kanadier stoppen. Das gelang über weite Strecken sehr gut. Im ersten Drive des Spiels konnte Kanada zwar Raumgewinn erarbeiteten, musste sich aber bald vom Ball trennen. Deutschland konnte gleich einen schönen Lauf von Suse Erdmann über 33 Yards verbuchen, bei dem sie sich schön aus dem Druck lösen konnte. Doch der Drive wurde genauso gestoppt, wie die folgenden Drives beider Teams auch. Die Verteidigungsreihen dominierten jetzt das Spiel.
Zu Beginn des zweiten Viertels kippte das Spiel innerhalb von drei Spielzügen. Kanada kam an der eigenen 31 Yard Linie in Ballbesitz. Runningback J. Paetsch bekam den Ball und trug ihn über 69 Yards in die Endzone. Auf das 7:0 folgte beim Kickoff der nächste Schock. Susanne Erdmann verlor beim Return den Ball. Gleich mit dem nächsten Spielzug war es erneut J. Paetsch, die aus 35 Yards zum 14:0 für Kanada erhöhte.
Deutschland wollte dagegen halten. Aber nach vier Spielzügen mussten sie den Ball nach einem Fumble erneut abgeben. Danach reagierten die deutschen Coaches. Mit Gabi Duvinage als Quarterback und Manuela Scott als Runningback kam neuer Schwung in den deutschen Angriff. Mit kraftvollen Laufspiel und zwei Pässen auf Jeanette Beastoch und Christiane Müller kam Deutschland an die 2 Yard-Linie der Kanadier. Mit fünf Sekunden auf der Uhr vollendete Gabi Duvinage den Angriff persönlich mit einem Lauf in die Endzone. Mit 14:6 ging es in die Halbzeit.
Der Touchdown kurz vor der Halbzeit brachte zwar neue Hoffnung für Deutschland, setzte aber auch neue Kräfte bei Kanada frei. Nach der Pause kämpfte sich Kanada Stück für Stück vorwärts. In dem einzigen längeren Drive der Kanadier während des ganzen Spiels erarbeiten sie sich eine gute Fieldgoal-Position. Nach einer Strafe nahmen sie das Fieldgoal-Team wieder vom Feld und spielten den vierten Versuch aus. Ein verzögerter Handoff an J. Paetsch erwischte die deutsche Verteidigung auf dem falschen Fuß. Ein neues Firstdown war die Folge. Am Ende konnte Kanada mit kurzem Lauf auf 20:6 erhöhen.
Im Laufe des Spiels kam unser Angriff immer besser ins Spiel. Wir konnten dann auch das Pass-Spiel etablieren fasste Offense Coordinator Jörn Maier die Leistung später zusammen. In einem kritischen dritten Versuch fing Jeanette Beastoch einen Pass für 27 Yards. Kurz darauf brachte Sonja Meurer mit einem gefangenen 16 Yard Pass den Ball kurz vor die kanadische Endzone. Manuela Scott kürte ihre gute Leistung mit einem 4 Yard Lauf zum 20:12.
Die nächsten Angriffsbemühungen wurden durch Ballverluste im Keim erstickt. Aber die Verteidigung rund um Simone Dietrich, die wieder die meisten Tackle verbuchen konnte, hielt Deutschland im Spiel. Die MVP-Ehre wurde Rebekka Braun zuteil, die nicht nur die zweitmeisten Tackles hatte, sondern auch eine Interception fing und einen Fumble erzwang.
Mit zwei Minuten auf der Uhr keimte nochmal Hoffnung im deutschen Team auf. Gabi Duvinage vervollständigte Pässe auf Sonja Meurer und Christiane Müller und brachte Deutschland vorwärts. Doch am Ende konnte auch der vierte Versuch nicht vervollständigt werden.
Kanada konnte an seinem Nationalfeiertag den Einzug ins Finale feiern. Für Deutschland bleibt am Samstag das Spiel um Platz drei.