Review: Spitzenspiel der Südgruppe, Sisters vs. Rebels

Foto: Deborah Klauk

Am Samstag, 09.09.2023, luden die Stuttgart Scorpions Sisters die Erlangen Rebels zum Spitzenspiel der Südgruppe nach Stuttgart auf die Waldau ein.

Und das Spiel begann vielversprechend:
Die Erlangen Rebels empfingen als Erste den Ball. Aber schon im zweiten Spielzug passte Sandra Frankenberg (#2, Quarterback) in Richtung ihres Tight End Nathalie Matthes (#7), doch die Stuttgarterin Pia Mende (#17) las den QB, fing den Ball zur Interception ab und trug den Ball an die gegnerische 38-Yard-Markierung zurück. Nun war die Sisters-Offense dran. Allerdings begann der erste Drive für die Stuttgarterinnen denkbar schlecht. Durch einen missglückten Snap kam Nora Cermak (#18, Quarterback) in Bedrängnis und verletzte sich beim anschließenden Sack durch die Erlangerin Gabi Maier (#56) am Knie. Damit mussten die Sisters auf ihren Starting Quarterback für den Rest des Spiels verzichten. Dies war besonders bitter, da sie bereits im ersten Heimspiel gegen die Saarland LadyCanes einen Quarterback (Deborah Klauk) verloren hatten. Nun musste Dinah Naegele (#20), etatmäßige Running Back, die Stuttgarter Offense anführen. Der Start blieb holprig, sodass Barbara Morell (#83) nach drei Spielzügen den Ball punten musste.

Doch es kam noch dicker für die Sisters: Im folgenden Drive der Erlangerinnen fing Johanna Frankenberg (#4) einen fast 38-Yard-weiten Pass ihres QB und trug den Ball die restlichen 10 Yards in die Endzone. Der Point after Touchdown (PAT) durch Mariella Novak (#20) war gut, sodass die Erlangen Rebels mit 0:7 in Führung gingen und die Stuttgarterinnen damit zum ersten Mal in dieser Season in Rückstand gerieten.
Das war der notwendige Weckruf für die Sisters. Nachdem sie an der eigenen 35-Yard-Linie ihren Drive begannen, marschierte die Stuttgarter Offense über das Feld bis zur gegnerischen 16-Yard-Linie. Da zuvor ein Pass beinahe in der Endzone intercepted worden wäre, entschloss sich Headcoach und Offensive Coordinator Steven Joachim zu einem angetäuschten Pass mit anschließendem Lauf durch Quarterback Dinah Naegele (#20), die den Ball zum ersten Stuttgarter Touchdown in die Endzone brachte. Der anschließende PAT durch Vanessa Sihler (#88) war erfolgreich und die Sisters glichen zum 7:7 aus.
Auch die Stuttgarter Defense drehte nun weiter auf. Julia Lippert (#5) setzte den Erlanger QB Sandra Frankenberg (#2) unter Druck, die den Sack verhindern und einen Queerpass auf Mariella Novak (#20) anbringen wollte, doch Maria Schubert (#30) stellte sich dazwischen und konnte anschließend den Fumble für die Stuttgarterinnen sichern.

Der folgende Drive der Stuttgarterinnen endete zu Beginn des zweiten Quarters in einem Field-Goal-Versuch von der 19-Yard-Linie, der ein kleines bisschen zu kurz und damit nicht erfolgreich war. Es blieb beim 7:7.
Die nächsten Drives beider Mannschaften wurden jeweils von den Defenses früh gestoppt.
Nach einem Punt für Minus-Yards durch die Erlangerinnen kamen die Sisters in eine gute Ausgangssituation an der gegnerischen 21-Yard-Markierung. Dinah Naegele (#20) und die Sisters verkürzten die Distanz zur Endzone auf 8-Yards, sodass sich Rookie-Running Back Sophie Walde (#31) im vierten Versuch durch einen Lauf in die Endzone kämpfen konnte. Da der anschließende PAT nicht gut war, gingen die Stuttgarterinnen nur mit 13:7 in Führung.

Der folgende Drive der Erlanger Rebels startete an der eigenen 35-Yard-Linie. Weit kamen sie jedoch nicht. Noch an der 35-Yard-Linie konnte Lisa Gamperl (#48) durch einen hervorragenden Quarterback-Read die anvisierte Passroute von Sandra Frankenberg (#2) voraussehen, den Ball abfangen und mit einem 40-Yard-Lauf einen Pick-Six für die Stuttgarter Defense erzielen. Vanessa Sihler (#88) verwandelte den PAT. Neuer Punktestand war 20:7. Mit dieser Führung für die Sisters ging es in die Halbzeitpause.
Durch die 2nd-Half-Option erhielten die Stuttgart Scorpions Sisters den Ball nach der Pause. Returnerin Pia Mende (#17) brachte durch ihren Return-Lauf an die 33-Yard-Linie die Stuttgarter Offense in eine gute Ausgangssituation – und diese Chance ergriff die Offense: Sie arbeiteten sich bis an die 2-Yard-Linie vor. Mit einer vorblockenden O-Line erreichte Dinah Naegele (#20) über einen QB-Sneak die Endzone – Tochdown. Der anschließende Extrapoint-Versuch durch Vanessa Sihler (#88) war gut und die Sisters bauten ihre Führung auf 27:7 aus.

Beim folgenden Kickoff zeigte das Stuttgarter Special Team erneut seine Klasse. Vanessa Sihler (#88) kickte den Ball 26-Yards-weit nach rechts außen, Pia Mende (#17) rannte die Sideline entlang und sicherte den Ball für die Sisters. Die Sisters-Offense bedankte sich, indem sie einen erneuten Touchdown erzielte. An der 36-Yard-Linie kam Dinah Naegele (#20) durch einen unglücklichen Snap ins Straucheln, hob den gefumbelten Ball jedoch schnell wieder auf und warf einen weiten Pass auf die Receiverin Lena Marschall (#85), die den Ball fing und nur wenige Schritte in die Endzone rennen musste. Auch der PAT war gut – nächster Punktestand 34:7.

Im späteren vierten Quarter wechselten sich beide Mannschaften mit guten Aktionen ab. Zunächst ist da der gemeinschaftliche QB-Sack an der #2 der Erlanger durch die Stuttgarter Natalyy Kächele (#25) – von der Blindside – und Julia Lippert (#5) zu erwähnen, welcher die Erlange im Anschluss zum Punten zwang. Doch die Erlangerinnen gaben sich nicht auf und so fing im folgenden Drive die Erlangerin Mariella Novak (#20) den Stuttgarter Ball zur Interception ab. Punkte konnten sie jedoch in dem anschließenden Drive nicht erzielen, da Johanna Frankenberg (#4) ihrerseits eine Interception auf die Stuttgarterin Pia Mende (#17) warf. Aber auch die Stuttgarterinnen mussten dem körperlich anstrengenden Spiel und der Hitze an dem Tag ihren Tribut zollen und konnten ihre Führung nicht weiter ausbauen.
In der Schlussphase fumbelten die Erlangen Rebels noch einmal den Ball, den die Sisters-Spielerin Sarah Kirchhofer (#73) an der gegnerischen 28-Yard-Linie sichern konnte. Nach drei vergeblichen Versuchen, einen Raumgewinn zu erzielen, gingen die Stuttgarterinnen in die Victory-Formation und knieten ab.
Endstand war somit ein 34:7 Sieg für die Stuttgart Scorpions Sisters.

Trotz einigen verletzungsbedingten Ausfällen vor und im Spiel bei beiden Mannschaften zeigten die Stuttgart Scorpions Sisters und die Erlangen Rebels ihre Qualitäten als Top-Mannschaften in der Südgruppe.
Die Stuttgart Scorpions Sisters bedanken sich bei den Erlanger Damen für das faire Spiel und wünschen den verletzten Spielerinnen eine schnelle Genesung.

Text: Beatrice Bauer
Foto: Deborah Klauk