In der Schweiz wurde seit 1999 Football gespielt. Trotz einiger Bemühungen gab es aber nur Scrimmages mit einigen deutschen Teams. es konnte einfach nicht die Infrastruktur wie in Deutschland oder Österreich geschaffen werden. 2009 hat das letzte trainierende Team aufgegeben und somit wird in der Schweiz von Frauen derzeit nur noch Flag Football gespielt.

Schweizerischer American Football Verband

www.safv.ch

Zürich Lightnings

Das erste Frauenteam in der Schweiz waren die Zürich Renegades. Als Abteilung des Vereins gegründet wuchsen die Renegades zu einer Mannschaft zusammen. Im Herbst 1999 bestritten sie das erste Scrimmage. Dieses Spiel war das erste Spiel einer Schweizer Frauenmannschaft. Gegner war eine Spielgemeinschaft der Badener Beasty Girls und der Stuttgart Scorpions. Die Gäste kamen für ein Wochenende zu Besuch und man bestritt am Samstag und Sonntag jeweils ein Spiel. Die Spiele fanden in Winterthur im Rahmen des WARRIOR BOWLS 99 statt.

Im ersten Spiel begannen die Gäste sehr druckvoll. Mit kraftvollem Laufspiel und viel Körpereinsatz setzte sich das deutsche Team gegen die körperlich unterlegenen Gastgeber durch. Durch 2 Lauf-Touchdowns über die beiden Fullbacks (40y und 10y) gewannen die Spielgemeinschaft, die erst kurz vor Spielbeginn angekommen war, das erste Spiel.

Doch am nächsten Tag sollte die Chance für die Revanche kommen. Die Schweizerinnen hatten sich nun sehr gut auf das Laufspiel der Spielgemeinschaft Karlsruhe/Stuttgart eingestellt. Wie am Vortag war der Boden vom ständigen Regen sehr tief. Das Spiel kostet sehr viel Kraft. Bereits im vierten Spielzug entwischte der Running Back der Züricherinnen allen Gegnern und lief über 40y in die Endzone. Doch die Gäste konterten schnell und gliechen wieder aus. Der grosse Einsatzwille der Schweizerinnen bescherte ihnen im Gegenzug wieder einen langen Touchdownlauf zur erneuten Führung. Der Rest des Spiels war gekennzeichnet von dem Kampf beider Teams. Die Schweizerinnen wollten ihren Vorsprung um jeden Preis verteidigen, während die Deutschen nicht aufgeben wollten. Sie kämpften sich bis an die Endzone der Zürich Renegades heran, bevor die auslaufende Spieluhr den Sieg der Schweizerinnen sicherte. Mit je einem Sieg trennten sich beide Teams
leistungsgerecht mit einem Unentschieden. Nach dem Spiel wurde zusammengefeiert und ein Rückspiel vereinbart.

Die Züricherinnen hatten sich zwischenzeitlich von den Renegades gelöst und sich als eigener Verein selbständig gemacht. Unter dem Namen Zürich Lightnings versuchten sie ein Tackle- und ein Flag-Team zu etablieren. 2009 erreichte uns die traurige Nachricht, dass sich das Tackle-Team aufgrund zu geringer Kadergröße ausgelöst hat.

www.lightnings.ch

Bern Claws

Auch ein zweites Team hat sich in der Schweiz bereits gegründet. Seit Sommer 1999 gibt es auch die Bern Grizzlies Claws.

Durch die Zürich Lightnings inspiriert hatten auch die Frauen in Bern begonnen, ihre Shoulderpads anzuziehen und sich aktiv im Kampf um das Ei zu beteiligen. Im Laufe des ersten halben Jahres kamen so einige Frauen zusammen, um ein neues Team auf die Beine stellen. Doch auch hier endeten die Aktivitäten leider bevor große Erfolge erzielt werden konnten.

Badener Amazones

Ins Leben gerufen wurden die Baden Amazones im Frühling 2001, als drei Coaches – welche selbst eine langjährige Football Kariere hinter sich hatten – in Zürich ein spielfähiges Frauenteam verließen, um im Aargau einen Gegner aufzubauen. In Baden fanden sie die nötige Unterstützung der Stadt und begannen dort an diversen Samstagen Fyler zu verteilen. Im Juli 2001 hatte bereits eine 11 köpfige Truppe erstes Wissen über American Football aufgebaut, als eine Titelstory in der Badener Woche gedruckt und an sämtliche Haushalte im Einzugsgebiet von Baden verteilt wurde. Dieser Bericht, wie auch sehr viel persönliche Werbung der Mitwirkenden ließen das Team leider nur für eine kurze Zeit auf 20 Spielerinnen anwachsen.

Im Oktober 2001 begann das Training in Ausrüstung. Spielfähig wäre das Team im Sommer 2002 gewesen, gegnerische Mannschaften fehlten jedoch (nicht zuletzt weil sich ein Team aus dem Süden Deutschlands bis ins Finale der deutschen Frauenmeisterschaft durchkämpfen konnte).

Ein harziger Winter mit vielen Abgängen guter Spielerinnen führte schlussendlich dazu, dass die Coaches welche bis dahin für die Baden Amazones großes geleistet hatten, aus privaten wie auch beruflichen Gründen eine Pause einlegten. Die Sommersaison 2003 verlief schlecht, so dass im Herbst und Winter mit großangelegten Aktionen neue Spielerinnen geworben werden sollten. Leider blieb die erhoffte Reaktivierung des Teams aus und es wurde still um die Badener Amazons.

www.amazones-football.ch