Der Hauptstadtfootball im Damenbereich ist zurück! Am vergangenen Samstag, den 2. Juli 2022, duften die Berlin Kobra Ladies erstmals seit 2019 den heimischen Rasen im Stadion Wilmersdorf bespielen. Nach einer krankheitsbedingten Spielabsage des, ursprünglich als erstes geplanten, Saisonspiels gegen die Kiel Baltic Hurricanes Ladies wurde der Saisonauftakt gegen die Hamburg Blue Devilyns umso stärker ersehnt. Das Freundschaftsspiel gegen die Stuttgart Scorpions Sisters im Mai zeigte zuletzt deutlich, dass bei den Berlinerinnen noch einige Stellschrauben gedreht werden mussten bis zum Saisonstart. Mit guten 50 Prozent Rookie-Anteil bei den Kobra Ladies war zudem der Nervenkitzel vorprogrammiert.
Die Hamburgerinnen gewannen den Coin Toss und wählten die sogenannte Second Half Option – dementsprechend liefen die Kobras zuerst mit dem Kick-Off-Return-Team auf, um direkt danach mit der Offense starten zu können. Der erste Drive verlief, trotz guter Ausgangslage nach dem Return, eher schleppend, sodass sich die Kobra Ladies mit einem Punt vom Ball trennen sollten. Dieser konnte jedoch weit in der Hamburger Hälfte durch das Punt-Team recovered werden. Das neu erreichte First Down verlieh den Berlinerinnen Aufschwung, wodurch RB #29 Juliane Gruschka den ersten Touchdown des Tages erzielen konnte. Ein weiterer sollte kurze Zeit später durch sie erfolgen. Die PATs durch RB/K #7 Linda Irrgang wurden in einem von zwei Versuchen erfolgreich durch die Goalposts gekickt.
Während das Running-Game der Kobra Ladies im zweiten Spielviertel zunächst erfolgreich weiterlief, stellten die Blue Devilyns ihrerseits um und verhinderten beziehungsweise erschwerten den Raumgewinn zum Ende der ersten Halbzeit hin deutlich. Dafür konnte QB #12 Lena Burg Pässe auf WR/TE #86 Maike Barnebeck, WR #99 Karin Wald und schließlich mit Touchdown-Erfolg auf WR #4 Lucie Erdmann anbringen. Weitere Passversuche wurden erfolgreich von den Hamburgerinnen gestoppt. Die Berliner Defense, angeführt von DC Marcel Mauroschat, zeigte sich von Anfang an fokussiert und ließ in der ersten Spielhälfte keine Punkte zu. Mit einem Zwischenstand von 19:0 für die Berlinerinnen verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Das dritte Quarter wurde durch einen Kick Off vonseiten der Hauptstädterinnen eingeläutet. Der anschließende Defense-Drive endete punktelos für die Hamburger Offense. Nach einem erlaufenen First Down fand QB #12 Lena Burg eine Schwachstelle in der Defense der Devilyns und eine Anspielstation in WR/TE #85 Jule Hollerbaum, womit der Spielstand zunächst auf 25:0 und darauffolgend durch RB/K #7 Linda Irrgang auf 26:0 erhöht werden konnte. OC Marco S.‘ Anspruch, das Passing-Game in der zweiten Halbzeit stärker zu etablieren, wurde mit zwei tiefen Pässen auf WR #83 Constanze Klatt und erneut auf WR #99 Karin Wald erfüllt, jedoch auch mit einer starken Coverage durch die Defense der Devilyns und daraus resultierender Interception getrübt.
Die Defense der Kobra Ladies blieb standhaft und beständig in ihrer Leistung, sodass die Offense-Drives der Devilyns auch in der zweiten Halbzeit nicht durch Punkte gekrönt werden konnten
Den letzten Touchdown des Tages erlief QB #12 Lena Burg selbst und belohnte sich damit für ihr erstes Saisonspiel als Quarterback.
Die Hitze des Tages machte den Hamburger Damen zunehmend zu schaffen, so mussten vermehrt Spielerinnen auf beiden Seiten des Balles kämpfen, während Berlins Kaderstärke am Spieltag zuließ, dass eine regelmäßige Auswechselung stattfand. Dass die Berlinerinnen vor allem in der ersten Halbzeit lange, lauflastige Offense-Drives bestritten, forderte die Ausdauer der Blue Devilyns. Dennoch zeigten sie sich entschlossen und diszipliniert, sodass die Defense der Hamburgerinnen das Spiel ihrerseits stark mit einem Quarterback-Sack beendete.
Fernab vom Ergebnis ist die Fairness beider Teams zueinander hervorzuheben: Es gab kaum Flaggen auf dem Feld! Am Ende des Spieltags zeigte das Scoreboard 32:0 – ein sehr erfreuliches Ergebnis für das junge Teamgefüge aufseiten der Berlinerinnen, wie auch der Coaching Staff um HC Marco Meyer den Damen im Abschlusshuddle rückmeldete.