Mitteilung von Köln Falcons vom 07.06.2012

Verkorkstes Wochenende für die Falconets

Obwohl man im Lager der Köln Falconets aufgrund einer erheblichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit der unnötigen 6:21-Niederlage bei den Munich Cowboys Ladies halbwegs versöhnt war, wollte man den Rest des bayerischen Wochenendes ganz schnell vergessen. Erheblichen Anteil daran hatten der Spielabbruch zwei Minuten vor dem regulären Ende, ein Rettungshubschrauber, ein verpasster Anschlusszug und weitere langwierige Verletzungen, die den Kader auf lange Sicht weiter ausdünnen…

Es lief direkt schlecht für die Gäste vom Rhein, als die Münchenerinnen nach einem geblockten Punt tief in der Hälfte der Falconets in Ballbesitz kamen und sich diese Chance zur frühen Führung nicht entgehen ließen – 6:0 aus ihrer Sicht nach wenigen Minuten. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatten die Gastgeber ein optisches Übergewicht, ohne dieses zu weiteren Punkten nutzen zu können. Die Kölnerinnen rannten sich trotz einiger gefälliger Läufe meist in der gut gestaffelten Defense der Cowboys Ladies fest, konnten aber mit ihrer eigenen Verteidigung Zählbares des Heimteams verhindern.

In der zweiten Hälfte überraschte Kölns Head Coach Thomas „Toni“ Wolff die Verteidigung des Gastgebers mit einem neuen Spielsystem, und plötzlich marschierte der Angriff der Falconets mehrmals in kürzester Zeit quer über das Spielfeld. Der Touchdown zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Fullback Clara Schilling war dann auch die logische Konsequenz. Mehrmals war der Ausgleich zum Greifen nah, aber durch individuelle Fehler und einigen schweren Verletzungen (Defense Back Laura Pfeffer erlitt Rippenfrakturen und eine Nierenquetschung, OL Annabel Esser brach sich den Kleinfinger der rechten Hand), die den ohnehin dünnen Kader kräfteraubend dezimierten, war man nicht mehr in der Lage, konzentriert und fehlerfrei weiter zu spielen. Als dann nach der Erstbehandlung entschieden wurde, die mit Kreislaufproblemen ausgewechselte OL Sandra Gärtner mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus fliegen zu lassen, konnte das sichtlich betroffene Team endgültig nicht mehr dagegenhalten. Gärtner konnte zwischenzeitlich jedoch soweit stabilisiert werden, dass der Einsatz des bereitstehenden Hubschraubers doch nicht nötig war. Die beiden weiteren Touchdowns durch die Gastgeberinnen waren da nur noch Nebensache, und man war erleichtert, als sich beide Headcoaches und die Referees auf eine vorzeitige Beendigung des Spiels einigten.

„Dieses Wochenende war eine einzige Katastrophe – personaltechnisch müssen wir jetzt erst mal regenerieren, die Verletzungen kompensieren und uns dann auf das Heimspiel gegen die Mülheim Shamrocks vorbereiten. Wenigstens geht es Sandra, die zur Beobachtung in München bleiben musste, wieder besser. Wann sie wieder eingreifen kann, werden die zahlreichen Untersuchungen ergeben, die sie nun über sich ergehen lassen muss. Annabel und Laura hingegen sind definitiv für mehrere Wochen außer Gefecht. Auf die Leistung der zweiten Hälfte können wir aufbauen, werden die individuellen Fehler besprechen und dann gut vorbereitet ins Spiel gegen die Shamrocks gehen“, so Defense Coordinator Leif Schmiedel nach dem Spiel.

Als wenn das Pech nicht schon groß genug war, verpasste LB Annike Byl ihren Anschlusszug in Frankfurt, musste zwei Stunden auf den nächsten warten, der sie dann aber auch nur ein Stück weit in Richtung ihres Studienortes Saarbrücken brachte, so dass ihre Odyssee erst anderntags morgens um 7.00 Uhr endete…

Munich Cowboys Ladies – Köln Falconets 21:6 (6:0, 0:0, 0:6, 15:0)

6:0 Karolina Porsche, 8-yds.-Lauf
6:6 Clara Schilling, 5-yds.-Lauf
14:6 Anny Sailer, 10-yds.-Lauf (Conversion Ricarda Regler)
21:6 Ricarda Regler, 8-yds.-Lauf (PAT Karin Wald)