Mitteilung von Munich Cowboys Ladies vom 15.05.2006

Eine Schrecksekunde und der erste Heimsieg

Am vergangenen Samstag standen sich im heimischen Dantestadion die Munich Cowboys Ladies und die Hurricanes aus Nürnberg zur ersten Saisonbegegnung der Münchnerinnen gegenüber. Der erste Spielzug der neuen Saison ging nach hinten los: Johanna Frankenberg, Nummer 44 der Nürnberg Hurricanes, schnappte sich das Football-Ei, lief nahezu unbedrängt in die Münchner Endzone und punktete zum 0:6. Eine Schrecksekunde für die Zuschauer im Dantestadion: Was war mit den Cowboys Ladies, dem Deutschen Meister 2005, los?

Die aber fanden, noch im ersten Viertel, ins Spiel zurück und besiegten die Hurricanes am Ende mühelos mit 50:6. Angeführt von Sabine Gotsch, die nach einem Jahr Pause erfolgreich auf die Quarterback-Position zurückkehrte. Und angetrieben von Eva Hütten, die für einen zweiten Quarterback eigentlich viel zu stark spielt.

Auf das Duo Gotsch/Hütten als Regisseure des Angriffs zurückgreifen zu können – ein Luxusproblem für Head Coach Shahram Fardin. „Das bringt sehr viel“, freut sich Fardin. „Eva Hütten läuft besser, Sabine Gotsch wirft besser. Die gegnerische Defense muss sich darauf erst einmal darauf einstellen.“ Die Konkurrenz in der Bundesliga werde es in dieser Saison nicht leicht haben mit den Cowboys Ladies, verspricht Fardin. Die Nürnbergerinnen bekamen das bereits zu spüren. Sie gerieten schnell unter Druck: Zum Beispiel im ersten Viertel, als Eva Hütten den Ball mit einem Spurt über rund 30 Yards und einem weiteren gelungenen Lauf bis an die 10-Yard-Linie brachte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Cowboys Ladies den Rückstand bereits wettgemacht: Wide Receiver Susi Stolle fing den Ball auf der linken Außenbahn, lief zum Touchdown und erzielte das 6:6. Nach einem Pass von Sabine Gotsch gelang Stolle ein weiterer Touchdown – zur 12:6-Führung.

Später glänzte erneut Eva Hütten mit ihren Läufen, brachte das Football-Ei bis auf wenige Inches an die gegnerische Grundlinie heran. Die Punkte zum 18:6 besorgte die Nummer Sieben der Cowboys Ladies selbst. Dann kam Susi Stolle zweimal an gleicher Stelle an der Goalline an den Ball. Und erhöhte mit einem weiteren Touchdown sowie zwei Zusatzpunkten auf das beruhigende 28:6 zur Pause.

In der zweiten Hälfte gab Shahram Fardin, der in den letzten Wochen ein Dutzend Rookies in das Team integrieren musste, den Neulingen die Chance, ihr Können zu beweisen. Darunter war auch Running Back Janine E., mit der Nummer Neun: „Sie hat gleich ihren ersten Touchdown erzielt“, freute sich Fardin. Es waren die Punkte zum 34:6, auf die, nach schönem Pass von Quarterback Sabine Gotsch, zwei Zusatzpunkte zum 36:6 folgten. Später erzielte Susi Stolle ihren vierten Touchdown und Eva Hütten machte die Zusatzpunkte zum 44:6. Dann fing Wide Receiver Tina Feldmaier einen Pass von Sabine Gotsch in der Endzone und setzte mit dem 50:6 den Schlusspunkt.

Ein starker Beginn im Titelrennen also – nach dem kampflosen 20:0 gegen die SG Braunschweig-Bremen am vorigen Wochenende. „Wenn wir weniger Verletzte haben als 2005, traue meinem Team in dieser Saison sehr viel zu“, sagt Shahram Fardin. Es klingt wie ein Versprechen auf eine weitere Perfect Season. Eigentlich wollte er ja aufhören, nach dem Deutschen Meistertitel im vorigen Jahr. Doch dann überredeten ihn die Cowboys Ladies zum Weitermachen. Jetzt hat Shahram Fardin erneut der Ehrgeiz gepackt. Er sagt: „Für mich zählt nur die Meisterschaft“.