Im Regen ausgerutscht
In der noch jungen Saison in der Frauen-Bundesliga stand am gestrigen Sonntag das Topspiel auf dem Programm. In der Partie Munich Cowboys Ladies gegen die Berlin Kobra Ladies standen sich wohl die beiden besten Teams dieser Saison gegenüber und es wurde zu dem erwarteten spannenden und offenen Spiel. Nur Petrus wollte das Spiel nicht sehen und hängte Regenwolken über die bayerische Landeshauptstadt.
Die Cowboys Ladies begannen als erste mit dem Angriffsrecht, doch dabei blieb es nur drei Versuche und ein Punt, der von Berlin bis an die Mittelinie zurück getragen wurde. Die Kobras gingen, begünstigt durch die gute Feldposition, besser in das Spiel und arbeiteten sich bis kurz vor die Münchner Red Zone vor. Doch dort war Schluss mit lustig und bei einem 4. und 3 an der 18-Yard-Linie versuchten die Gäste die Endzone zu erreichen, doch Eva Hütten war auf dem Posten und konnte den Touchdown vereiteln.
Jetzt war auch der Angriff der Münchnerinnen hellwach und Läufe von Eva Hütten und Simone Dietrich brachte die schwarz-gelben an die Kobras 40-Yard-Linie. Von dort aus brachte Hütten selbst ihre Farben mit 6:0 in Führung. Der PAT konnte leider nicht verwandelt werden. Nun wollten die Gäste zurückschlagen. Doch die Chance bekamen sie nicht. Einen kurzen Kick-Off konnte Sabrina Bauer für ihr Team erobern und die Cowboys blieben weiter mit ihrem Laufspiel erfolgreich. Doch der Drive kam an der gegnerischen 27-Yard-Linie zum stocken und es wurde der 4. Versuch ausgespielt.
Eva Hütten bekam für einen Toss über die linke Seite den Ball. Die Defense reagierte, kam nach vorne und Hütten passte den Ball zur einsamen und freien Susanne Stolle, die nur noch die letzten Meter in die Endzone überbrücken musste. So ging man schnell verdient mit 12:0 in Führung. Die Berliner Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Mit gutem Laufspiel über Rückkehrerin Susanne Erdmann kamen die Kobra Ladies voran und Erdmann war es selber, die kurz vor Ende des ersten Viertels die Cowboys-Führung auf 12:7 verkürzte.
Nun war das berühmte "Momentum" auf Seite der Gäste und in der Münchner Offense lief im größten Teil des zweiten Spielabschnittes nicht viel zusammen. Besonders durch Schwächen in den Special Teams kamen die Kobras häufig in sehr guter Feldposition in Ballbesitz. So hatte es Susanne Erdmann nicht besonders schwer mit einem 25-Yard-Lauf ihr Team in Führung zu bringen. Nun war München aus dem Spiel.
Unter starkem Druck versuchte QB Sabine Gotsch den Ball los zu werden, doch dieser Wurf ins nichts wurde ein Opfer des Berliner Defense Backfields und brachte die Kobras tief in der Hälfte der Gastgeberinnen in Ballbesitz. Leider war auch die Defense zu diesem Zeitpunkt nicht hellwach und Maja Ziegner konnten einen Pass von Christina Busse über 30 Yards in die Endzone tragen. So stand es kurz vor der Halbzeit 12:19.
Das ließen sich die Cowboys Ladies nicht auf sich sitzen und bäumten sich noch mal auf. Ein schneller Drive brachte die Münchnerinnen bis an die 10-Yard-Linie Berlins. Beim 3. Versuch brachte Gotsch einen Pass auf RB Niki Greil, über die Mitte, zum Anschluss an. Die 2-Punkte-Conversion schlug fehl und man blieb einen Punkt hinten und zum Pausentee führte Berlin mit 18:19. So ging eine spannende erste Hälfte zu ende, in der zwei gleichwertige Teams auf dem Feld standen.
Die Kobras starteten mit dem Ball in die zweite Hälfte dieses Top-Spiels und ihr Drive schien schnell beendet zu sein. Doch der Punt beim 4. Versuch wurde angetäuscht und es folgte ein Pass zu einem First Down. Dieser Spielzug hielt den Drive am Leben und die Gäste peitschten sich damit selber weiter in Richtung Endzone voran. Susanne Erdmann war wieder mal nicht zu stoppen und brachte ihr Team mit einem kurzen Lauf aus einem Yard wieder in die Endzone. Somit bauten die Footballerinnen aus der Hauptstadt ihre Führung auf 18:25 aus.
Nun machte die Berliner Defense ernst und ließ dem Angriff der Cowboys keinen Raum zur Entfaltung. Besonders die Offense Line konnte ihrem QB nicht die nötige Zeit geben, um die richtige Anspielstation zu finden. So kam es zu einer weiteren Interception und einem QB-Sack von der blinden Seite. Die Münchnerinnen hatten ihre Glanzmomente und auch noch einige Big Plays, zu Punkten reichte es aber nicht mehr.
Die Berlin Kobra Ladies konnten sich in einer spannenden und fairen Partie verdient durchsetzen. Bei den Cowboys Ladies fehlte in diesem Spiel der letzte Wille und Biss um als Sieger vom Platz zu gehen, doch die beiden Teams sind gleich stark und das Rückspiel am 30.07. wird sicher wieder eine so spannende und ausgeglichene Begegnung sein.
Die Munich Cowboys Ladies haben im Juni nun zwei Auswärtsspiele, in Dresden und Nürnberg, zu bestreiten, bevor am 09.07. die SG Braunschweig/Bremen zu Gast im Münchner Dantestadion sein wird. Kick Off ist um 11 Uhr.