Falconets-Niederlage nach hartem Kampf
Durch ihre 6:21-Niederlage bei den Hamburg Amazons verspielten die Cologne Falconets am Wochenende ihre letzte Chance auf Tabellenplatz zwei in der Damenbundesliga Gruppe A und somit das Heimrecht für das Playoffs-Viertelfinale. Stattdessen geht es nun Mitte August zum zweiten Mal in diesem Jahr zum Südzweiten Crailsheim Hurricanes, denen man sich in einem Vorbereitungsspiel im Frühjahr knapp mit 12:18 geschlagen geben musste.
Im Vergleich zum Spiel der letzten Woche gegen die Mülheim Shamrocks verschlechterte sich die personelle Situation aus Kölner Sicht ein weiteres Mal, da aus den verschiedensten persönlichen Gründen mit Friederike Böckler, Mira Herold und Muna Mougawaz ein komplettes Defense Backfield fehlte. Zudem stand der für die Verteidigung so wichtige Defensive Coordinator Peter Schiefer berufsbedingt nicht zur Verfügung, so dass Defensive Assistant Dominik Empl komplett umbauen musste, dabei aber alles richtig machte.
Und so stemmte sich das letzte Kölner Aufgebot einem körperlich überlegenem Hamburger Team entgegen, das relativ schnell durch sein starkes Laufspiel mit 7:0 in Führung gehen konnte, aber die Gäste hielten dagegen. Ein schöner 20 Yards-Pass von National-Quarterback Anjouly Eyfferth auf Jasmin Can verkürzte auf 7:6, der Extrapunkt wurde leider geblockt. Im weiteren Verlauf des Spiels verletzten sich dann weitere Akteure, so dass man erneut gezwungen war, umzustellen.
So musste die Falconets beispielsweise fortan auf Longsnaps verzichten, da Center Julia Schuppner einen Muskelfaserriss in der Schulter erlitt und ihr Backup Pia Widdershooven eine Daumenfraktur. Bis zur Pause mussten die Kölnerrinnen folglich noch einen weitern Touchdown hinnehmen und einen Safety, als die Kölner Punterin über die Endzone hinaus übersnapt wurde.
Nach der Pause geschah nicht mehr allzu viel auf beiden Seiten, und nach einem späten Hamburger Touchdown im Schlussviertel behaupteten die Gastgeber mit 21:6 den zweiten Tabellenplatz und empfangen nun im Viertelfinale zu Hause die Munich Cowboys Ladies.
Kölns Headcoach Hans-Peter Weber war aufgrund der widrigen Rahmenbedingungen zufrieden: Wir wusste, dass es schwer werden würde, aber durch die plötzlichen Ausfälle und weiteren Verletzungen während des Spiels, heute insgesamt vier schwerwiegende, war nicht mehr drin. Lob an die Defense, die trotz vieler Umstellungen nicht mehr Punkte kassierte als im Hinspiel in Bestbesetzung. Und dies trotz Komplettumbau konnte sich beispielsweise das Backfield durch Interceptions von Nationalspielerin Jeannine Weise und Laura Pfeffer bestens in Szene setzen, aber auch alle anderen kämpften aufopferungsvoll um jeden Zentimeter Boden.
Auch Offensive Coordinator Thomas Wolff fand lobende Worte: Unsere Verletzenmisere soll keine Ausrede sein, die haben andere Teams auch, aber ich bin stolz auf das Team, das ohne Jammern alle Rückschläge hinnimmt und einfach weitermacht, und das zeichnet diese Truppe aus.
Nun gilt es für die Falconets, die kommenden vier Wochen Pause zur Regeneration zu nutzen, bis dann Ende Juli der alte und neue Nordmeister Düsseldorf Blades zum ewig jungen Rhein-Derby nach Köln kommt.