Optimistisch und gut vorbereitet auf den sehr physischen Gegner machten sich die Stuttgart Scorpions Sisters am Samstag auf den Weg nach Erlangen. Wie schon in den voherigen Spielen ließen die Sisters von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde.
Die Defense stoppte die bis dato so starke Erlangener Offense (43 Punkte pro Spiel) gleich im ersten Drive und nach dem sehr weitem Punt übernahm die Offense um QB Michelle Beste den Ball an der eigenen 15 Yard Line. Drei Spielzüge später war es WR Nora Cermak nach Pass von Beste, die den Ball in die Endzone der Sharks trug und die Sisters mit 07:0 in Führung brachte. Die Offense der Sharks musste auch im anschließenden Drive den Ball nach drei erfolglosen Versuchen abgeben. Die Stuttgarter Offense kam erneut auf den Platz. Auf ein Handoff von QB Saskia Ulmer an RB Dinah Nägele folgte ein 70 Yards Lauf in die Erlanger Endzone zum 13:00. Vier Plays, 155 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns sollten folgen.
Etwas eingeschüchtert vom Gamespeed der Stuttgarter Damen setzte Erlangen vermehrt auf ihr physisches Spiel, was aber erfolglos blieb. Angeführt von einer stark spielenden Noelle Riedmüller hielt die Defense weiterhin und dominierte die Line of Scrimmage nach Belieben. Nach Touchdown-Pässen von WR Barbara Morell auf Rookie WR Ramona Marx und QB Saskia Ulmer auf Marx stand es kurz vor der Halbzeit 27:0. Bei Erlangen übernahm Head Coach Johanna Frankenberg für den verletzten QB die Position des Spielmachers. Der ehm. Nationalmannschafts RB zeigte, warum sie jahrelang zu den besten ihrer Position gehörte und umkurvte die gesamte Sisters Defense zum 6:27 und ließ damit auf Seiten der Sharks etwas Hoffnung aufkommen.
Optimal von DC Annalena Bornhäuser auf diese neue Spielsituation eingestellt, konnte die Sisters-Defense Frankenberg jetzt immer besser unter Druck setzten und so kam die Offense wieder auf den Platz. Mit einem weiten Pass bediente QB Talent Beste ihre Lieblingsanspielstation WR Barbara Morell zum 34:06. Spätestens jetzt war allen im Stadion klar, dass sich diese Stuttgarter Mannschaft den Sieg nicht mehr nehmen lässt. Weitere TDs von Marx und Morell sorgten zu Beginn des 4. Quarters zum Einsetzten der Mercy Rule.
Erlangen kämpfte weiter und durfte noch ein weiteres Mal jubeln. Am Ende siegten die Stutgart Scorpions Sisters deutlich mit 47:14.
„Dass wir vom Speed her überlegen waren, wussten wir vor dem Spiel, aber dass wir auch physisch so stark dagegen gehalten haben, macht uns Coaches sehr stolz“, zeigt sich HC Jörg Seyß beeindruckt von seinem Team. „Die Mädels in der O-Line und der Defense haben sich durch die sehr harte Spielart der Sharks nicht einschüchtern lassen und haben heute einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht. Es macht unglaublich Spaß zu sehen, wie das Team von Spiel zu Spiel mehr und mehr zusammenwächst und auch die Backups und Rookies einen immer wichtigeren Anteil am derzeitigen Erfolg haben. Wenn ich heute zwei MVPs vergeben müsste wären es mit WR Ramona Marx und DE Janette Mäkipää zwei Rookies, die Heute ihre Gegenspieler jederzeit dominiert haben und einen großen Anteil am Sieg hatten“.
Besonders hervorheben wollen die Coaches der Sisters an dieser Stelle die Defense, die in jedem Training durch ihre Leistung auch die Offense motiviert, hart an sich zu arbeiten. „Dass dieses Jahr so viele Punkte erzielt werden, haben wir vor allem ihr zu verdanken.“
Weiter geht es für die Sisters am Wochenende 15./16. September. Ort und Zeit stehen allerdings noch nicht fest. Gegner werden die Cologne Ronin Ladies sein. Köln dominierte den Norden ähnlich wie Stuttgart den Süden und gewann das Halbfinale in Hamburg klar mit 24:00. Der letztjährige Vizemeister der 2. Damenbundesliga ist also nicht zu unterschätzen.
Bild: Ralf Klengel (sport photography 2.0 – rklfoto)