Kobra Ladies behalten kühlen Kopf gegen Hamburg Amazons

Mit 24 Punkten im Gepäck bestiegen die Hamburg Amazons letztlich den Bus zurück Richtung Hansestadt. Weil die Kobra Ladies aber 9 Punkte mehr auf das Scoreboard brachten, fuhren sie an diesem Samstag den 4. Sieg im 4. Spiel ein und festigten damit den obersten Platz in der DBL1 Nord. Dem Endergebnis von 33:24 ging ein hitziges Duell im Wilmersdorfer Stadion voraus.

Zunächst war aber die Zeit für Ehrungen gekommen: Mit einem warmen Applaus von Spielerinnen und Publikum wurde Yvonne Mechsner im Stadion empfangen und bekam ihr Jersey mit der Nummer 52 überreicht. Die langjährige Spielerin und weiterhin aktive Schiedsrichterin ist damit die dritte Kobra Lady, die sich einen Platz in der Hall of Fame des Vereins erspielt hat.

Kurz nach der Übergabe ging es dann auf dem Platz heiß her. Die Hamburg Amazons hatten sich als direkte Verfolgerinnen der Kobra Ladies augenscheinlich fest vorgenommen, die Tabellensituation spannender zu gestalten. Nach dem Kick Off legten sie gleich mit einem langen Pass los, konnten die Feldsituation in diesem Drive aber aufgrund eines missglückten Field Goal Versuchs nicht in Punkte ummünzen. Im direkten Gegenzug überquerte RB #24 Susanne Erdmann die 75 Yards bis zur hanseatischen Endzone und zum 07:00 für die Kobra Ladies.

Hamburg machte davon unbeirrt aber mächtig Dampf und bewegte den Ball auf dem Boden und durch die Luft. Vor allem die Off Tackle Läufe durch den flinken RB #21 Jaqueline Ebeling brachten immer wieder Raumgewinn. Sie war es dann schließlich, die mit ebendiesem Spielzug nach einem langen Drive den restlichen Yard zum 07:06 überbrückte.

Gerade in der Anfangsphase setzte die Defense Line der Kobra Ladies den Hamburger Angriff immer wieder unter Druck. Mehr als einmal tauchte DL #42 Lara Mayr im Backfield der Gäste auf und sorgte dort mit Tackles für Raumverlust.

Um den Ball wieder Richtung Hamburger Endzone zu bewegen, übergab QB #88 Natalie Schlittermann das Spielgerät abwechselnd an die Runningbacks Susanne Erdmann und Jessica Sonneberg und streute immer wieder Pässe ein. Letztlich stand sie mit ihrer Offense so 5 Yards von der Endzone entfernt, wo WR #83 Constanze Klatt den Ball zum 14:06 fing. Kurz vor dem ersten Seitenwechsel erlief Amazons QB #11 Julia Schlatow noch selbst ein First Down, ehe sie sich wieder auf das Passspiel konzentrierte. Selbiges sollte heute die Verteidigung der Kobra Ladies gehörig ins Schwitzen bringen, denn es waren immer wieder lange Pässe, mit denen sich die Amazons über das Feld bewegten. Zwar konnte DB #8 Laura Biele den davoneilenden Wide Receiver noch kurz vor der Goal Line tacklen, ein weiterer Pass sorgte dann aber für das 14:12.

Vor der Pause wurde es dann nochmal hektisch. Erst erlief RB #24 Susanne Erdmann einen weiteren Touchdown, dann kühlte DB #6 Amira Wördemann mit einer Interception den heiß laufenden Hamburger Angriff ab. Weil ein Play später auch der Pass der Berlinerinnen abgefangen wurde, ging es mit einem 20:12 in die Pause.

Die Kobra Ladies bekamen im zweiten Durchgang den Ball und brachten sich mit vielen Läufen in aussichtsreiche Position, ohne den Abschluss perfekt zu machen. Die Defense passte im Anschluss aber auf und pinnte Hamburg an der eigenen 15 Yard Line fest. Nach dem Punt kam die Offense der Kobra Ladies erneut aufs Feld und RB #24 Susanne Erdmann musste nur entspannt warten, bis ihr der Weg in die Endzone von den Mitspielerinnen freigeblockt wurde, bis es 27:12 stand. Dieser Punktestand blieb bis zum Ende des 3. Quarters auf der Anzeigetafel eingebrannt, unter anderem deshalb, weil DB #17 Nicole Ventur die zweite Interception für die Kobra Ladies aus der Luft pflückte.

Die Amazons setzten weiterhin vor allem auf die Off Tackle Spielzüge, was ihnen am Anfang des letzten Spielabschnittes den nächsten Touchdown zum 27:18 brachte. Weil das Passspiel ebenfalls gut lief, sorgten sie dann auch darüber mit einem weiteren Touchdown für den 27:24-Anschluss. Die Hausherrinnen behielten letztlich aber den kühleren Kopf und konnten sich nach einem erneuten Lauf von RB #24 Susanne Erdmann über den 33:24-Endstand und die weiterhin niederlagenfreie Saison 2019 freuen.

Das Wort im Abschlusshuddle gebührte unter anderem DB Coach Imke Steinmöller, die einerseits feststellte, dass man nun gegen jeden Gegner in der DBL1 Nord gewinnen konnte, das Spiel aber auch gezeigt hat, dass bis zum Rückspiel gegen die Hamburg Blue Devilyns am 14.07.2019 noch genug Raum zur Verbesserung vorhanden ist.  Ebenso resümierte Headcoach Lukasz Kroll das Spiel und die bisherige Saison: „Wir können uns über das Erreichte freuen, es ist aber noch ein langer Weg bis in die Play Offs, den uns jeder Gegner schwer machen will. Dafür werden wir Coaches das Team im Training fit machen.“

Einen Abschied gab es dann noch: Coach Sandra Barthel wurde von ihrem Squad mit einer Windeltorte standesgemäß in die Babypause verabschiedet und übergibt das Zepter in der Offense Line an Coach Oona Rüster, die schon die letzten Jahre zusammen mit Sandra die Front Five der Kobra Ladies Offense gecoacht hat.