Frauen-Nationalteam gegen Schweden: Gute alte Bekannte

Bei der Frauen-WM in Vantaa (Finnland) trifft das deutsche Team am 3. August (um 12 Uhr mittags deutscher Zeit) auf gute alte Bekannte: Ob bei WMs oder EMs – bei jedem internationalen Turnier, an dem die deutschen Frauen teilnahmen, spielten sie auch gegen Schweden. Dabei ging es immer knapp und spannend zu, bei allen drei Gelegenheiten setzten sich aber jeweils die Deutschen durch (14:0 bei der WM 2010, 25:14 bei der WM 2013 und 22:12 bei der EM 2015).

Bei jenen drei Gelegenheiten ging es in den Gruppenspielen jeweils um den Einzug in das Spiel um Platz drei, im KO-System der WM 2022 in Vantaa steht diesmal der Sprung ins Spiel um Platz fünf auf dem Spiel. In gewisser Weise startet die WM für die deutschen Frauen erst mit diesem Spiel. Das Viertelfinale gegen die USA war die befürchtet schwere und unlösbare Aufgabe, nun folgen die zwei Spiele, in denen man genauer erkennen können wird, wo der deutsche Frauen-Football international steht.

Spiele, in denen es bis zum Ende spannend bleibt, machen natürlich mehr Spaß“, sagt Deutschlands Head Coach Tom Balkow. „Sie zeigen dann auch die tatsächliche Qualität einer Mannschaft. Ich glaube, wir sind ganz gut gerüstet, wenn ich auf die bisherigen Tage hier in Finnland schaue: Konzentration und Intensität im Training stimmen, der Spaßfaktor kommt trotz aller harten Arbeit nicht zu kurz. Da brauchen wir unsere Ziele nicht zu niedrig anzusetzen.

Das Zwischenziel ist nun ein Sieg gegen die Schwedinnen. Diese hatten im Viertelfinale gegen Nachbar Finnland eine herbe Enttäuschung einstecken müssen. Sicherlich gelten die Finninnen mit Kanada und vor allem den USA als die Medaillenfavoriten. Doch bei der letzten EM vor drei Jahren hatten die Schwedinnen im Spiel gegen Finnland lange geführt – diesmal unterlagen sie glatt mit 0:49.

Unterschätzen wird die deutsche Mannschaft sie dennoch nicht. Ebenso wie man selbst gegen die USA hatten die Schwedinnen in der ersten Hälfte ihres Viertelfinales ein paar unglückliche Momente, die der Gegner eiskalt ausnutzte und so mit einem klaren Vorsprung dem Rest der Partie einen Verlauf vorgab, aus dem nicht allzu viele Schlüsse über das tatsächliche Leistungsvermögen gezogen werden können.

Vor dem deutschen Spiel gegen Schweden bestreiten Mexiko und Australien das andere Qualifikationsspiel der Platzierungsrunde. Das Team aus Mexiko ist inzwischen zum größten Teil in Finnland eingetroffen, nachdem die ursprüngliche Anreise nicht geklappt hatte und das Viertelfinalspiel gegen Großbritannien deswegen ausfallen musste. Im Halbfinale spielt Großbritannien nun gegen den dreimaligen Weltmeister USA (um 15:30 Uhr deutscher Zeit) und Gastgeber Finnland gegen Kanada (18:30 Uhr deutscher Zeit).

Es ist noch ungewiss, ob die deutschen Partien (und welche weiteren der WM) in einem offiziellen Livestream zu sehen sein werden. Der American Football Verband Deutschland ist als Teilnehmer der WM an die Vorgaben des Weltverbandes gebunden und darf kein eigenes Live-Bewegtbildmaterial produzieren oder auf die finnische Produktion live zugreifen.

Sämtliche Spiele der WM werden vom finnischen Anbieter ruutu.fi in Finnland im TV und per Stream live gezeigt. Für Livestreams außerhalb Finnlands hat Ruutu die internationalen Rechte langfristig vertraglich abgetreten. Extra für die Frauen-WM haben der finnische Anbieter und dessen internationale Partner eigentlich eine Ausnahmelösung geschaffen, nach der alle Spiele im Olympic Channel weltweit live gestreamt werden dürfen. Vom Viertelfinalspieltag wurden nur zwei Spiele gesendet, am Mittwoch werden dort die beiden Halbfinalspiele gezeigt.

Für die deutsche Partie gegen Schweden (und das Spiel Mexiko-Australien) wird auf Drängen des AFVD derzeit an einer Realisierung eines Livestreams über einen anderen Kanal gearbeitet. Weitere Informationen dazu folgen, sobald die Übertragung gesichert ist.